Dieses Thema hat zwar absolut nichts mit Beauty und Kosmetik zu tun, allerdings sehr wohl mit Self Care- denn sich im Alltag kleine Inseln zu schaffen durch die man Kraft und Energie tanken kann ist unglaublich viel wert! Es gibt aber natürlich noch einen ökologischen und wirtschaftlichen Aspekt, warum man sein eigenes Obst, Gemüse und Kräuter selbst anbauen möchte.
Es ist für uns nicht so sehr das Thema, dass die Lebensmittelpreise so sehr steigen, allerdings interessiert uns durchaus der "Selbstversorger- Aspekt", denn es hat schon definitiv Vorteile zumindest einen Teil des Obstes, Gemüses und der Kräuter selbst anzubauen.
Man weiß einfach, was man da isst, wir verzichten komplett auf Pestizide und düngen mit Komposterde- ohne Chemie und bekämpfen Schädlinge nicht mit Chemie, was bei uns zum Einsatz kommt sind Gelbtafeln. Aber im dritten Stock auf dem Balkon sind z.B. Schnecken auch eher kein Problem. Wir haben zwar Schädlinge, aber in einem Maße, in dem die Pflanzen ganz natürlich noch selbst damit klar kommen können.
Die Ausgangssituation
Mein Freund, ich und unser gemeinsamer Sohn wohnen zurzeit gemeinsam in einer kleinen zweieinhalb Zimmer Wohnung, wir haben drei Fensterbänke (Küche, Flur und Schlafzimmer) und einen sechs Quadratmeter Südbalkon mit einem kleinen Glasdach darüber.
Im Sommer haben wir locker Temperaturen von über 40 Grad durch das Glasdach, im Winter pfeift der kalte Wind ziemlich durchdringend.
Wir nutzen die sechs Quadratmeter, indem wir Folgendes aufgestellt und bepflanzt haben:
* zwei Hochbeete
* einen Pflanzturm
* Hängekästen vom Balkongeländer
* Stehende Töpfe
Zusätzlich, sind noch zwei der drei Fensterbänke bepflanzt mit Küchenkräutern :-)
Unser Sohn sieht so auch, wo Lebensmittel herkommen, wie viel Arbeit und Wert in den Lebensmitteln steckt und ist jeden Tag draußen um zu "schauen, was neu gewachsen ist". Er ist total begeistert, besonders der Pak Choi hat es ihm angetan, wahrscheinlich findet er den Namen so toll :-D Auch die Salate gefallen ihm sehr und er schaut bei den Erdbeerpflanzen mehrmals sehr gründlich, ob schon zufällig die eine oder andere Erdbeere reif für den Verzehr ist.
Regrowing vs. Urban Gardening
Regrowing meint, dass wir beispielsweise Gemüse im Supermarkt gekauft haben, welches man nach der Verwendung einpflanzen und so nochmals ernten kann, wie Lauchzwiebeln, Möhren (nur das Möhrengrün) oder Salat wo noch der Wurzelballen dran ist. Man lässt die Lebensmittel also einfach weiter wachsen, was Wurzeln oder eine Zwiebel hat, treibt dann so nochmals aus und man verschwendet weniger Lebensmittel und hat mehr von seinem Geld.
Urban Gardening ist schlicht und ergreifend wirklich städtisches Gärtnern- wir sind begeistert und sehnen aber den Tag herbei, an dem wir uns endlich in einem Garten ausbreiten können.
Sooo, nun wirds richtig interessant : Gefühlt haben wir jeden Zentimeter vollgepackt mit Pflanzen, das stimmt so auch...
Auf der Fensterbank im Flur (Südseite):
Basilikum (einfaches und großblättriges) und Petersilie (kraus und glatt), selbst gezogen aus Samenkörnern.
Auf der Fensterbank in der Küche (Nordseite):
Noch alles klitzekleine Keimlinge, aber Rosmarin und Dill haben gekeimt. Und meine Grillpaprika wächst tapfer weiter.
Und nun, auf dem Balkon:
Erdbeeren, Mangold und noch mehr Grillpaprika, weil ich die so gerne esse.
Dhalien, Geranien und Pink Kiss für die Bienchen.
Rosmarin, Pfefferminze und Thymian für die Küche.
Hochbeete voller köstlicher Salate (noch mehr Mangold, Romasalat, Pfücksalat, Lolo Rosso, Rote Beete, Pak Choi, Spinat, Lauchzwiebeln und Knoblauch- Schnittlauch.
Salatrauke, die allerdings noch ein paar Wochen weiter wachsen muss. Und die Cocktailtomate sieht schon richtig gut aus :-) Rote Beete und Knoblauch- Schnittlauch und ein paar letzte Lauchzwiebeln teilen sich hier das Beet.
Zuckererbsen, Bärlauch, Gurken, rote Johannisbeere, Stachelbeere und Apfel.
Im Pflanzturm befinden sich Cocktailtomate, Romatomaten, noch mehr Pflücksalate, hier und da ein Radieschen, Pastinaken und Möhren.
In großen Töpfen an der Seite, stehen bei uns ein Hokkaidokürbis, eine Feige im nun zweiten Jahr und eine Olive, welche nun zum ersten Mal Blüten trägt.
Die Blüte des Hokkaido sieht so schön aus- unglaublich groß und strahlend gelb. Natürlich kann es sein, dass der spätere Kürbis durch Kreuzung giftig wird (kann immer mal passieren mit Zucchini, Gurke oder Kürbis. Wenn er bitter schmeckt, sofort ausspucken und entsorgen!), aber bis dahin freuen wir uns über unsere schöne Pflanze. Übrigens bauen wie den Kürbis vertikal an- perfekt für wenig Platz und sehr dekorativ!
Nachgesät für Herbst/ Winter haben wir wieder Mangold in Rot und Weiß, Eissalat, Kopfsalat, Romanasalat und Pflücksalat, sowie Porree, Sähschalotten sowie Spitzkohl, Chinakohl und Spinat.
Hier sind noch Buschbohnen von meiner Mutter (sorry, das Licht war schlecht!), dafür ist ein stehender, länglicher Kasten eingeplant. Es kommen aber noch drei bis vier weitere Pflänzchen in den Kasten.
Bisher kommen wir also auf über vierzig verschiedene Pflanzen, die wir mit viel Liebe aufziehen. Ganz schön produktiv also, bedenkt man, wie wenig Platz uns zur Verfügung steht.
Ihr seht also: wir haben allerhand Gemüse, Obst und Kräuter auf dem eigenen Balkon, an denen wir uns erfreuen können. Am meisten lohnen sich wirklich die Kräuter und Salate, bedenkt man, wie oft man das isst, manchmal im Kühlschrank vergisst und dann leider wegwirft :-(
Und die wachsen wirklich sehr schnell, ohne hohen Aufwand.
Erwähnenswert ist, dass wir bis auf den Bärlauch, die Gurken, die Buschbohnen und die Cocktailtomaten (von meiner Mama als selbst herangezogene Pflanzen bekommen), die Obstbäume und die Olive (gekaufte Minibäumchen) wirklich alle Pflanzen aus Samen selbst herangezogen haben. Die Erdbeerpflanzen sind einige Jahre alt, ebenfalls mal vor Ewigkeiten gekauft. Die zwei Salatbüschel sind Überbleibsel aus der Küche, genau wie die Lauchzwiebeln.
Es ist also für uns ein absoluter Stolz die "Früchte unserer Arbeit" so direkt genießen zu können.
So können wir bei Bedarf einfach frisch ernten und die Salate, Kräuter und Obst schmecken um so vieles besser, sind aromatischer, nicht so wässrig und noch frischer als vom Beet/ Strach auf den Teller geht es nun wirklich nicht.
Wir sind absolut keine Selbstversorger, denn dazu haben wir zu spät angefangen und auch nicht alle wesentlichen Nutzpflanzen angebaut (wie Kartoffeln z.B., die haben wir in diesem Jahr nicht).
Auch dauern die meisten unserer selbst ausgesäten Kulturen noch ziemlich lange, wir kaufen also weiterhin ein, wenn auch sehr viel weniger.
Ich hoffe, mein Post war interessant für euch und eure Lust auf Regrowning oder Urban Gardening ist geweckt worden :-) Lasst mich wissen, wie eure Erfahrungen mit dem Thema sind und welche Kulturen ihr auf eurem Balkon oder in eurem Garten anbaut.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Du bestätigst mit Abschicken deines Kommentars die Datenschutzerklärung gelesen und akzeptiert zu haben. Zudem bedeutet dies dein Einverständnis zur Speicherung deiner Daten (Name, Zeitstempfel des Kommentars, Kommentar und ggf. Website etc.) gemäß der DSGVO.
Das Widerrufen deines Einverständnisses ist jederzeit möglich, dann lösche ich deinen Kommentar und deine dazugehörigen Daten. Maile mir dazu einfach :-)
P.S.: Kommentare müssen zuerst von mir freigegeben werden, bevor sie sichtbar werden :-)